Liebe Menschen und Tiere in der Tieroase,
jetzt wohne ich schon ein halbes Jahr bei Familie Hagemann. Da dachte ich, es wird einmal Zeit, Euch zu berichten, wie es mir hier geht. Ich denke, ich habe mit der Familie ein sehr gute Wahl getroffen. Gut, dass ich so lange gewartet habe. Obwohl es Hundeanfänger sind und ich Menschenanfänger, aber die Chemie stimmte ja von Anfang an.
Für mich ist es eine Herausforderung mit fünf Menschen zusammenzuwohnen, die alle anders sind und alle anders mit mir sprechen und alle haben eine andere Körpersprache. Da sind Hunde doch wesentlich einfacher zu verstehen. Manchmal verstehen meine Menschen mich aber auch nicht. Besonders am Anfang war das schwierig, da musste ich auch mal bellen und schnappen (habe aber nie gebissen oder jemanden verletzt!), damit sie mich verstehen. Aber Übung macht den Meister.
Jetzt zu meinen Menschen:
Anne: Sie ist die Ruhe in Person. Die weltbeste Zeckenentfernerin. Führt mich beim Gassigehen souverän durch für mich stressige Situationen. Kann gut Öhrchenkraulen. Bringt mir konsequent neue Befehle bei, die wir zum Beispiel bei der Hundetrainerin lernen.
Jule: Ist beim Gassigehen ultrastreng. Das macht aber, dass ich total entspannt spazieren gehen kann, nicht an der Leine ziehe und so. Sie ist immer für Leckerchensuchspiele zu haben. Da ist sie wirklich kreativ und es wird nicht langweilig.
Merle: Wir suchen ganz viel Kontakt zueinander, obwohl es zwischenzeitlich nicht einfach war. Ich finde, sie riecht so gut, ich muss immer an ihr schnuffeln. Von ihr lasse ich mich viel kraulen, das kann sie toll. Und sie ist die großzügigste Leckerligeberin. Ich glaube, wir werden mal beste Freunde.
Joachim: Er hat mir gezeigt, dass Menschenmänner nett sein können. Ihm verzeihe ich so einiges. Er kann auch die komischsten Geräusche machen mit den merkwürdigsten Geräten, das lässt mich kalt. Er ist im Ürbrigen Weltmeister im Podenco-Popo-Kraulen.
Claudia: Die Rudelführerin. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Am Haus gibt es einen Riesen großen Garten. Der ist super. Hier kann ich schnuffeln, so lange ich will. Meistens bewege ich mich ohne Schleppleine im Garten. Das Band zwischen meinen Menschen und mir ist schon schön fest geworden. Manchmal bin ich noch an der Schleppleine, besonders dann, wenn Claudia nicht da ist. Dann fällt es mir irgendwie leichter auf die Befehle der anderen zu reagieren. Zurück zum Garten: Hier Buddel ich gerne und verstecke dort meine Kuscheltiere oder die von Merle, egal wie groß die sind. An besonders heißen Tagen lege ich mich auch gerne zur Abkühlung in so eine Kuhle. Wasser ist mir immer noch suspekt.
Auf der Straße bin ich der mutigste Hund geworden! Ich kann an Bushaltestellen vorbeigehen. Kinderwagen, Roller, entgegenkommende Menschen sind meist kein Thema. Letztens bin ich sogar durch eine ganze Kindergartenkindergruppe hindurchgegangen, jawoll!
Besucher im Hause Hagemann kann ich akzeptieren. Am liebsten ist es mir immer noch, wenn der Besuch mich nicht beachtet und anspricht. Darauf achten meine Menschen sehr. Und wenn ein Besucher denkt, er müsse sich doch zu mir herunterbeugen – dann belle ich halt. Lässt der Besuch mich in Ruhe, gehe ich manchmal schon nach wenigen Minuten zu den Besuchern und rieche mal. Wenn dann immer noch alles okay von meiner Seite ist, darf der Besuch mich auch kraulen.
Ja, es gibt auch nicht so gute Tage. Da werde ich am liebsten in Ruhe gelassen. Das können meine Menschen akzeptieren. Und dann ist es auch bald wieder gut.
Ach, ich könnte Euch noch so viel mehr berichten, aber ich muss nun wirklich weiter chillen und von den besten Leckerlis träumen.
Es grüßt Euch von Herzen
Euer Taco