Hallo liebes Tieroase-Team,
ich dachte ich melde mich einfach mal selber und erzähle euch, wie es mir jetzt geht. Ich habe in den letzten Monaten gaaanz viel gelernt und viele neue Freunde gefunden.
Ich habe jetzt auch einen Nachnamen, ich heiße jetzt Lisa Ruszczek, vielleicht ist „Nein-weiter“ mein zweiter Vorname, da bin ich noch nicht ganz sicher.
Ich arbeite jetzt fünf Tage in der Woche als Supervisor von meinem Menschen, das ist ganz leicht, man muss nur auf der blauen Couch liegen und aufpassen, dass der Mensch auch fleißig arbeitet. Bei schönem Wetter kann ich das auch vom Balkon aus machen, da kann ich immer noch den Schreibtisch sehen. Jetzt wo es wieder kalt ist, ist die Türe aber meistens leider zu.
Auch sonst betreue ich meinen Menschen sehr gut, Menschen müssen sehr oft raus spazieren gehen, das fand ich anfangs nicht so toll, aber mittlerweile mache ich das richtig gerne. Man trifft dabei auch andere Hunde, mit denen darf man dann spielen, ich renne am liebsten ganz schnell und es gibt hier nur zwei Hunde, die genauso schnell rennen können wie ich – ich trainiere aber auch viel seit ich ohne Leine laufen kann. Ich versuche den Menschen noch zu überzeugen, dass ich durch Mäusejagd (darin bin ich Spitzenklasse) einen Teil der Essenskosten decken kann, aber irgendwie versteht der Mensch das nicht und verbietet mir immer wieder Mäuse zu fangen. Mein Freund Franky wohnt bei uns im Haus, er passt darauf auf das der Postbote nicht einbricht, wir haben uns gerne, ich darf sogar sein Körbchen benutzen. ER versucht manchmal mir bei der Arbeit zu helfen, davon bin ich nicht begeistert.
Die Arbeit als Supervisor reichte mir nicht aus, also habe ich mit noch einen Nebenjob als Erdbeer-Erntehelfer gesucht, dafür werde ich in Erdbeeren bezahlt. So musste sich der Mensch gar nicht um die Erdbeeren kümmern, ich habe die Arbeit einfach übernommen und alle gegessen. Im Garten bin ich außerdem zuständig für regelmäßige Kontrollgänge, und überprüfe, ob der Rasen überall gleich gemütlich ist. Um Vogelfutterreste kümmere ich mich auch. Ich bewache auch öfter das Lastenrad, dazu muss man in der großen Box sitzen und manchmal auf Einkäufe aufpassen, das ist ganz leicht und Fahrradfahren macht viel Spaß.
Manchmal schläft hier auch ein Junge, der heißt Timo und ist auch mein Freund, er ist kleiner als andere Menschen, aber sehr nett und man kann mit ihm toll auf dem Boden liegen. Überhaupt habe ich herausgefunden, dass die meisten Menschen ganz ok sind, wenn man vorsichtig auf sie zugeht, dann krabbeln die einen, das finde ich sehr schön. In den ersten paar Wochen habe ich ein paar Mal Menschen angebellt, das mache ich aber nicht mehr.
Spielzeug finde ich nicht so interessant, Socken finde ich viel toller – ich habe eigene Socken, mit denen ich spielen kann, aber ich klaue auch gerne die vom Menschen, das soll man aber eigentlich nicht machen – wenn aber besonders tolle Socken im Wäschekorb liegen, kann ich nicht widerstehen. Ich habe auch ein Spiel erfunden und es meinem Menschen beigebracht, man legt sich vor dem Menschen und tappt ganz schnell mit der Pfote auf den Fuß , ab und zu ist der Mensch auch schneller und tappt mir mit dem Fuß auf die Pfote – wir haben dabei beide viel Spaß. Nur als der Mensch sich den Zeh gebrochen hatte, fand sie das Spiel nicht so toll.
Weil ich am Anfang ja ein bisschen unsicher war hat mein Mensch mit mir viel geübt, damit ich mir mehr zutraue – dabei habe ich auch klettern gelernt, ich kann auf Baumstämme klettern und auf Mauern, das mache ich so gerne, das niemand mich mehr dazu auffordern muss. Ich habe auch gelernt wie man die Hundeklappe benutzt, das ist echt schwer gewesen, mein Mensch musste die Klappe erstmal ausbauen, damit nur noch das Loch in der Türe war, danach hat sie ein Chiffontuch eingebaut – jetzt kann ich aber die Klappe bedienen und sogar Türen mit der Nase aufdrücken.
Ich habe sehr schnell gelernt ohne Leine zu laufen, ich habe zwar einen Tracker, aber ich bin noch nie weggerannt – manchmal ruft der Mensch allerdings, wenn man grade beschäftig ist, dann finde ich es schwierig sofort zu kommen, dann muss sie zweimal rufen, dann fällt mir meistens ein, dass sie Leberwurst und Leckerle hat. Wenn man sehr weit vorlaufen will, dann muss man erst fragen, dazu muss man nur ein paar Schritte laufen und sich dann umdrehen, dann versteht der Mensch, dass man seinen guten Freund schnell begrüßen will und wenn sie dann „dann lauf“ sagt, dann darf man ganz weit vorlaufen. „Nein, hier“ bedeutet man darf nicht, das finde ich doof, aber ich höre drauf, das scheint dem Menschen wichtig zu sein. Ich habe auch viele andere Wörter gelernt, darüber freuen sich nämlich die Menschen hier immer. Hier, Lauf, Warte, Sitz, Platz, Nein, Seite , Vorwärts, Fein, Prima, Leberwurst, Hopp, Runter und Anleinen verstehe ich immer, bei Links und rechts weiß ich , dass ich abbiegen muss, aber ich bin noch nicht immer sicher in welche Richtung.
Heute habe ich meinen zweiten Geburtstag mit Timo gefeiert und draußen mit meinen Freunden Luke, Balu und Chili – den kleinen Danu/Benjie habe ich auch schon getroffen, der wohnt jetzt um die Ecke.
Obwohl ich hier wie ihr seht ziemlich beschäftigt bin, versuche ich mich später wieder zu melden.
Viele Grüße an alle, die sich so toll um mich gekümmert haben,
LISA